Backes Eck
Der am 01. Juni 1997 eingeweiht Dorfplatz heißt im Volksmund "Backes Eck", genannt nach einem haus, das früher hier an der scharf abknickenden Straße nach Hillesheim stand. Wie das in der Eifel üblich ist, hatte das Haus einen eigenen Hausnamen, nämlich Backes. Dieses Wort "Backes" wiederum ist nicht anders als die mundartliche Bezeichnung für ein öffentliches Backhaus. Backhäuser waren in der Vergangenheit besonders in ländlichen Regionen weit verbreitet. Um die meist mit Stroh gedeckten Fachwerkhäuser besser vor Feuer schützen zu können, baute man mitten im Dorf ein öffentliches Backhaus aus Stein. Nun war einerseits die Brandgefahr im Haus gebannt und anderseits das Brotbacken zu einem öffentlichen Ereignis geworden; Backhäuser waren immer auch Orte der Begegnung. Spuren dieser historischen Einrichtung haben sich hier also noch im Namen des Platzes erhalten.
Die Gemeinde Berndorf verfolgt nun mit der Anlage dieses Platzes die Idee, etwas von diesem alten Dorfleben neu erstehen zu lassen. So wie sich früher die Bevölkerung hier beim Brotbacken traf und die neuesten Neuigkeiten austauschte, so soll sich dieser Platz vor dem alten Backhaus neu mit Leben füllen. Neben den Einheimischen sollen sich natürlich besonders die Wanderer wohl fühlen. Hier können sie rasten, hier können sie sich in den Arm- und Fußtretbecken (n. Pfarrer Kneipp) nach einer anstrengenden Wanderung entspannen und sich dann anhand der aushängenden Karten über den weiteren Weg informieren. Mit einbezogen in den Platz ist ein uralter Erdkeller, in dem in früheren Zeiten die Vorräte und das Viehfutter eingelagert wurden und der jetzt als Versammlungs- und Ausstellungsraum für die verschiedensten Anliegen genutzt werden kann.
Das Selertkreuz
Es handelt sich um ein uraltes, vermutlich 1593? in Erinnerung an den hier offenbar ermorderten, gräflichen Rentmeister Selert von Schleiden errichtetes "Sühnekreuz", über die Hintergründe ist allerdings weiter nichts bekannt. Der als lateinisches Kreuz ausgebildete, 90 cm hohe Stein ist auf beiden Seiten mit einer Inschrift versehen.
Vorderseite:
(Man schlug ihn in der ?)
FERNEE TOT (ums Geld?)SE
LERT GRÄFLICHER RENTMEIS
TER ZU
SCHLEIDN
GOTT SEY
GNEDIG.
Rückseite:
IST VON DEN
SCHLEIDENER
UNDER
DANEN
AUSGE
SAND.
Das sehenswerte Kreuz liegt am Geopfad und gleichzeitig am örtlichen Wanderweg 2 (vgl. Wanderkarte des Eifelvereins, Nr. 16, Hillesheim und Umgebung).
Das Ablaßkreuz
ein altes, wahrscheinlich aus dem 16. Jhd. stammendes Nischenkreuz. Das aus rotem Sandstein gehauene Kreuz steht auf einem klobigen Sockelstein, der seinerseits auf einem runden Basaltstein, vielleicht einem Mühlsteinrohling, ruht. Auf dem 1,20 m hohen Schaft sitzt eine giebelförmige, von einem umlaufenden Seilmuster gezierte Nische, die Richtung Pfarrkirche zeigt und früher sicher einmal ein Licht trug. Darüber folgt das steinerne Abschlußkreuz, an dem offenbar nachträglich ein Eisenkreuz mit eisernem Korpus angebracht worden ist.
Vorne auf dem Schaft ist noch die Inschrift IOHANNES zu entziffern.
Das Kreuz auf dem Kirchberg
Bei der alten Kirche, auf dem Kirchberg, steht dieses alte Nischenkreuz. Aus rotem Sandstein gehauen ist es schon sehr verwittert. Eine Flachnische. Ohne Kapitell geht der Schaft zur Nische über. Der Schaft, Achtkant, fehlt zur Hälfte. Beschädigt. Unförmiger Sockelstein. Der Berg heißt auch Kirmesberg. Das Kreuz heißt auch Stationskreuz. An diesem Kreuz wird heute noch der 4. Fronleichnamssegen gegeben. Es soll auch als Fußfallkreuz gedient haben. 1,20 m hoch.
Das Kreuz an der Linde
Dieses einfache Kreuz, ohne Schaft, mit doppeltem Sockelstein, steht am Aufgang zur Schule, unter einer mächtigen Linde. Diese Linde war der Ruhepunkt im Ort. Allabendlich kam man dort zusammen und es wurde gesungen und erzählt. Bis 1900 wurde auch dort noch der Fronleichnamssegen gegeben. Der untere Sockelstein dürfte ein Findling sein. Das Abschlußkreuz mit Kreuzschild und verstümmeltem Corpus. Darunter die Buchstaben S M V B (letzte Buchstaben V B = von Berndorf). 1,40 m hoch.